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 Post subject: Stimmung
PostPosted: Sun Dec 27, 2009 10:30 pm

Hallo,

ich stolpere immer wieder über dieses Video hier und frage mich, welche Stimmung das Hang wohl hat. Kann das zufällig jemand raushören, kennt jemand diese Stimmung? Gefällt mir auf jeden Fall unheimlich gut.

http://www.youtube.com/watch?v=_dbKNheQBPo


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 Post subject: Re: Stimmung
PostPosted: Mon Dec 28, 2009 10:07 am

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Hi,

zur Stimmung des Hang kann ich nichts sagen. Der Spieler scheint mir jedenfalls ein Anhänger der "Harryschen Hangtechnik" zu sein. Das ist eine spezielle Form des Hangspiels, erdacht von Leuten die so doll mit dem Daumen auf dem Hang rumhauen, daß sie den Daumen mit Fahradschläuchen oder anderen Materialien umwickeln. ;)

Vieleicht kann jemand die Stimmung des Hang raushören? Ich bin in sowas nicht gut.

Viele Grüße
Frank

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The hang brings back what we lost: we are touched by an unknown call (Felix Rohner - Panart).


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 Post subject: Re: Stimmung
PostPosted: Mon Dec 28, 2009 11:35 am

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Ich konnte sieben Töne identifizieren:
Ding: F3
Im Tonkreis: Bb3, C4, Db4, F4, Gb4, Bb4

Es gibt zwei Klangmodelle die alle diese Töne enthalten:

Ake Bono-Joshi, high voice, 2005 (enthält außerdem noch als höchste Töne C5 und Db5)
Goonkali , low voice, 2005 (enthält außerdem noch als tiefsten Ton im Tonkreis Gb3)

Da ich es für unwahrscheinlich halte, dass ein Straßenmusiker niemals die beiden höchsten Töne berührt, und weil das tiefe Gb3 leichter zu überhören ist, als die beiden beiden Töne, tippe ich auf Goonkali, low voice 2005.

Ix


Last edited by Ixkeys on Mon Dec 28, 2009 11:37 am, edited 1 time in total.

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 Post subject: Re: Stimmung
PostPosted: Mon Dec 28, 2009 11:37 am

:lol: Das hast du aber schön geschrieben mit der "Harryschen Hangtechnik" :mrgreen: Allerdings finde ich es bei ihm nicht so heftig mit dem "draufhauen". Da gibt es schlimmere "Schläger".
Kann mir gut vorstellen, daß es mit der Zeit weh tut, wenn man ausschließlich mit dem Daumen spielt. Ich habs auch mal probiert, das ist nichts für mich. Auch wenn ich ganz vorsichtig spiele, tut mir nach einigen Minuten schon die Stelle am Daumen weh, weil ich da genau auf den Knochen treffe.

Das Hang klingt wie Rafaels Lieblingshang, der Spieler von The Art of Fusion. Aber auch da weiß ich nicht, was es für eine Stimmung ist.


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 Post subject: Re: Stimmung
PostPosted: Mon Dec 28, 2009 11:38 am

Ixkeys wrote:
Ich konnte sieben Töne identifizieren:
Ding: F3
Im Tonkreis: Bb3, C4, Db4, F4, Gb4, Bb4

Es gibt zwei Klangmodelle die alle diese Töne enthalten:

Ake Bono-Joshi, high voice, 2005 (enthält außerdem noch als höchste Töne C5 und Db5)
Goonkali , low voice, 2005 (enthält außerdem noch als tiefsten Ton im Tonkreis Gb3)

Da ich es für unwahrscheinlich halte, dass ein Straßenmusiker niemals die beiden höchsten Töne berührt, und weil das tiefe Gb3 leichter zu überhören ist, als die beiden beiden Töne, tippe ich auf Goonkali, low voice 2005.

Ix



Wie machst du das? Wow... Da werde ich mal das Internet durchstöbern, ob es von diesem Modell eine Aufzeichung gibt. Danke auf jeden Fall!


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 Post subject: Re: Stimmung
PostPosted: Mon Dec 28, 2009 11:54 am

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beatzekatze wrote:
Wie machst du das?

Man braucht ein geschultes Gehör und, wenn man - wie ich - nicht ganz so perfekt darin ist, noch ein Klavier oder anderes Instrument als Referenz. Ich habe es so gemacht, dass ich die Töne, die ich gehört habe, nachgesungen habe, und mich dann am Klavier vergewissert habe, welche Töne es sind. Es wäre auch ohne Klavier gegangen, hätte aber länger gedauert. Wer richtig im Training ist und sich täglich damit beschäftigt wie viele professionelle Musiker, kann das auch schneller allein im Kopf machen. In professionellen Musikerausbildungen lernt man soetwas in der "Gehörbildung" mit dem Ziel Melodien und Akkorde allein durch Hören zu identifizieren und aufschreiben zu können. Umgekehrt kann beispielsweise ein Dirigent sich allein durch das Lesen der Partitur vorstellen, wie es klingt.

Außerdem braucht man die Liste der Klangmodelle aus http://www.hangblog.org/2008/06/06/hang ... s2002-2005 um die gefundenen Töne mit den existierenden Klangmodellen zu vergleichen.

In diesem Fall bin ich durchgegangen, welche Klangmodelle mit Ding in F3 auch das tiefe Bb3 im Tonkreis haben, und bei den wenigen, auf die das zutraf, brauchte ich dann nur noch nachzuschauen ob alle anderen Töne auch enthalten sind.

Ix


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 Post subject: Re: Stimmung
PostPosted: Mon Dec 28, 2009 12:06 pm

Ich bewundere Menschen, die sowas raushören können.

Hast du so etwas gelernt, oder beschäftigst du dich einfach nur viel damit (wenn die Frage nicht so persönlich ist)?

Vielleicht sollte ich das auch mal versuchen, obwohl ich bestimmt erst mal kläglich scheitere.


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 Post subject: Re: Stimmung
PostPosted: Mon Dec 28, 2009 1:17 pm

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Joined: Thu Apr 02, 2009 9:28 am
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beatzekatze wrote:
Ich bewundere Menschen, die sowas raushören können.

Hast du so etwas gelernt, oder beschäftigst du dich einfach nur viel damit (wenn die Frage nicht so persönlich ist)?

Vielleicht sollte ich das auch mal versuchen, obwohl ich bestimmt erst mal kläglich scheitere.


Ich habe vor vielen Jahren in Kursen an der Musikschule und danach während eines Lehramtstudiums an der Uni Gehörbildung betrieben. Weil ich dann aber später professionell nichts mehr mit Musik gemacht habe, sind meine damaligen Fähigkeiten zwar etwas eingerostet, aber einen Grundstock verlernt man nicht.

Das Heraushören von Einzeltönen aus einem Hangvideo ist schon eine anspruchsvolle Aufgabe, weil die meisten Hangspieler so schnell spielen. Wer keine Übung hat, wird sicherlich scheitern. Man sollte mit etwas einfacherem anfangen.
Man muss ein Gefühl für Intervalle entwickeln. Eine Art inneres Intervallgedächtnis. Dazu muss man genug aktive Erfahrungen mit dem Hören und Spielen oder Singen von Intervallen haben.

Ein einfaches Beispiel ist die Feuerwehrsirene. Es gibt sicherlich viele Menschen, die sie mit der Stimme reproduzieren können. Das liegt daran, dass sie sich dieses spezifische Intervall (die Quarte) oft genug angehört und sie nachgeahmt haben. Daher können sie hören, ob jemand eine Feuerwehrsirene richtig singt oder nicht.

Man kann sein Gehör auch mit seinem Hang schulen, indem man nachsingt was man spielt oder sich vorstellt, welchen Ton man spielen will und ihn kurz vor dem Anschlagen kurz ansingt. Dadurch bildet man ein Gedächtnis für den Zusammenhang von Gehörtem, Gesungenem und dem Ton auf dem Hang (oder bei anderen Instrumenten der Taste oder der Saite/Bund-Kombination usw.).

Wenn man mit einem Instrument arbeitet, um einen Ton zu identifizieren (am besten geeignet ist sicherlich ein Tasteninstrument), dann versucht man am besten, den Ton, den man hört, nachzusingen. Und dann vergleicht man den gesungenen Ton (den man dann ja beliebig lange aushalten kann), mit den Tönen des Instruments auf Übereinstimmung.

Beim Hang kann man damit beginnen den Ding zu identifizieren. Dann hat man einen Referenzpunkt, auf den man alle anderen Töne beziehen kann.

Ix


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 Post subject: Re: Stimmung
PostPosted: Mon Dec 28, 2009 6:33 pm


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Vielen Dank für diese nachvollziehbare, sehr schöne Erklärung.


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 Post subject: Re: Stimmung
PostPosted: Mon Dec 28, 2009 9:40 pm

Auch ich danke sehr für diese tolle Erklärung.

Da tun sich ja wahnsinnig viele neue Möglichkeiten für mich mit dem Hang auf. Natürlich werde ich es hauptsächlich weiterhin einsetzen, um mich zu entspannen, aber da ich auch unheimlich gerne etwas lerne, freue ich mich darauf, das auszuprobieren. Ich kann mir vorstellen, daß ich dadurch auch im Spiel sicherer werde. Und das Hang noch besser kennen lerne.

Noch mal danke!


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 Post subject: Re: Stimmung
PostPosted: Wed Dec 30, 2009 2:30 pm

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Nochmals zu den "Daumenspielern":

Teilweise mache ich das auch und hatte anfangs auch ein bisschen Probleme, weil das doch ein nach ´ner Weile weh tun kann - aber dann spielt man auch zu fest und das ist schlecht!


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 Post subject: Re: Stimmung
PostPosted: Wed Dec 30, 2009 4:57 pm


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Ich denke, man "darf" auch ruhig die Daumen verwenden, aber grundsätzlich ist es ja mit fast allen Instrumenten so, dass man irgendetwas verkehrt macht, wenn man beim Spielen Schmerzen hat. :?

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 Post subject: Re: Stimmung
PostPosted: Wed Dec 30, 2009 5:05 pm

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Hi,

ich benutze auch teilweise meine Daumen. Allerdings berührt dabei weniger mein Knöchel das Hang, als viel mehr der Teil über dem Knöchel.
Ich denke auch wie Quitte. Wenn es weh tut, dann hat man zuviel Kraft in sein Spiel gelegt. Das Hang ist sensibel und es wird ab einem bestimmten Punkt auch nicht mehr lauter, sondern der Klang fängt an zu verzerren.

Viele Grüße
Frank

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 Post subject: Re: Stimmung
PostPosted: Wed Dec 30, 2009 5:11 pm

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.....und das Blech ist kein Weichkäse !! Höhö.


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 Post subject: Re: Stimmung
PostPosted: Wed Dec 30, 2009 5:17 pm

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bongo wrote:
.....und das Blech ist kein Weichkäse !! Höhö.


Hi,

nö, aber ganz neue Hanghang sind "Frischkäse". So jedenfalls hat Sabina einige ganz neu gebaute Hanghang, bei einem Besuch in Bern genannt. Sie müssen sich erst einspielen. Wie ein Käse werden sie also mit der Zeit reifer und besser. Härter werden sie allerdings dabei nicht. Auch zu Anfang sollte man nicht mit dem Knöchel drauf "rumhauen".

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 Post subject: Re: Stimmung
PostPosted: Wed Dec 30, 2009 5:29 pm


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Und da ein Hang ja kein Drumset ist, sollte man es auch nicht verprügeln.
Ich meine, ich spiel ja auch keine Heavy Metal patterns auf nem Hang. :mrgreen:

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 Post subject: Re: Stimmung
PostPosted: Wed Dec 30, 2009 8:04 pm

Zum Verprügeln hat man ja kleine Brüder :lol: ;)


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 Post subject: Re: Stimmung
PostPosted: Wed Dec 30, 2009 10:11 pm

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Der Film zum Thema:
http://www.youtube.com/watch?v=p-3lmJO8jAA


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 Post subject: Re: Stimmung
PostPosted: Wed Dec 30, 2009 10:27 pm

Man sollte einfach diesen neuen Volkshochschulkurs besuchen:

http://www.youtube.com/watch?v=nvzQM-h2kFM



:mrgreen:


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 Post subject: Re: Stimmung
PostPosted: Wed Dec 30, 2009 10:36 pm

Oder man fragt hier nach, wie man sich solche schicken Daumenschoner bastelt:

http://www.youtube.com/watch?v=qWwIPSDXrxc :mrgreen:

Tut mir leid, ich hatte einen absolut bescheidenen Tag, bin deswegen umso alberner ;)


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