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 Post subject: Bluepoint Steelharp von E.C.S und Hang im Vergleich
PostPosted: Tue Oct 08, 2013 11:40 pm

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Joined: Thu Dec 24, 2009 12:59 am
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Ich war heute bei E.C.S und die Hangbauer dort haben 30 jährige Erfahrung im Steelpanbau. Der "Chef" meinte , daß er die Tuninggeräte bei Panart gesehen hat womit die Pans gestimmt werden und die seihen sehr " altmodisch". Er hat sie als veraltet bezeichnet und meinte er benutzt andere. Es kann, sein dass das PANartduo ihre Pans eher nach Gefühl stimmt jedoch im "Bereich der Stimmung" des FIH. Vielleicht ist das der Grund, daß die Hanghang von Panart (FIH)unterschiedlich klingen auch wenn es sich um das gleiche Model handelt.

Grüße

Nachtrag: "Der wichtigste Unterschied zu allen Vorgängerversionen ist jedoch, dass Felix Rohner und Sabina Schärer beim Freien Integralen Hang die Verwendung von technischen Stimmgeräten hinter sich gelassen haben. Sie vertrauen bei der Einstimmung seither ganz auf ihr Gehör und ihre innere Resonanz. Die Tonhöhe des Ding ist daher nicht mehr absolut festgelegt, sondern variiert um den Ton D3 herum"

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Last edited by AdminMichael on Sat Oct 12, 2013 2:15 pm, edited 1 time in total.
Ich habe mir erlaubt, diese Beiträge von dem Thema abzutrennen, indem sie gepostet wurden, weil sie ein ganz anderes Thema ansprechen.


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 Post subject: Bluepoint Steelharp von E.C.S und Hang im Vergleich
PostPosted: Wed Oct 09, 2013 12:16 pm


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Hangman wrote:
Ich war heute bei E.C.S und die Hangbauer dort haben 30 jährige Erfahrung im Steelpanbau. Der "Chef" meinte , daß er die Tuninggeräte bei Panart gesehen hat womit die Pans gestimmt werden und die seihen sehr " altmodisch". Er hat sie als veraltet bezeichnet und meinte er benutzt andere. Es kann, sein dass das PANartduo ihre Pans eher nach Gefühl stimmt jedoch im "Bereich der Stimmung" des FIH. Vielleicht ist das der Grund, daß die Hanghang von Panart (FIH)unterschiedlich klingen auch wenn es sich um das gleiche Model handelt.


Eckhard C. Schulz erzählt viel, wenn der Tag lang ist. Du musst wissen, dass es eine langjährige Rivalität zwischen ECS und PANArt gibt. Schon damals zu Steelpanzeiten haben die sich gefetzt über das was gute Steelpans sind.

Über das, was die PANArt macht, hat Eckhard meiner Einschätzung nach keine Ahnung, oder er will es nicht zugeben. Seine Bemerkung über angeblich veraltete "Tuninggeräte" der PANArt, scheint mir eher dem Bedürfnis PANArt in ein schlechtes Licht zu rücken geschuldet zu sein, denn von wirklicher Epertise zu zeugen. Die Bemerkung zeigt doch, dass ihm nicht bewusst ist, dass die Hangbauer gar keine Stimmgeräte mehr benutzen. Das kann man nun als sehr altmodisch einschätzen (wie die allerersten Steelpantuner Trinidads) oder als sehr modern (weil sich das heute andere Tuner noch nicht trauen). Aber altmodisch oder modern ist hier doch überhaupt kein Qualitätsmaßstab.

Ich denke Eckhard sucht einen psychischen Ausgleich für den Umstand, dass er mit seiner Bluepoint Steelharp das Hang kopiert, obwohl er doch überzeugt ist, der viel bessere Tuner zu sein. Aus dieser kognitiven Dissonanz resultieren dann solche abwertenden Bemerkungen.

Mir hat er vor längerem mal erklärt, die PANArt-Tuner hätten gar kein Tuningsystem im Gegensatz zu ihm, da wüsste man genau wo die Töne sind. Beim Hang müsse man immer umständlich herumprobieren, wenn man das stimmen wolle. Selbst mir, der ich kein Tuner bin, aber etwas Einblick in die Einstimmmethode der PANArt hat, sagte diese Bemerkung, dass Eckhard einfach nicht weiß, wie das Hang eingestimmt ist. Denn selbstverständlich steckt da ein System hinter. Wie sollten denn sonst zwei Tuner bei der PANArt zusammenarbeiten? Und wie sonst sollte die Zusammenarbeit mit zwei weiteren Tunern, die seit einiger Zeit in der PANArt mitarbeiten, funktionieren?

Wie also die kognitive Dissonanz kompensieren, dass der bessere Tuner Probleme beim Stimmen eines Hang hat? Klar: Die PANArt-Tuner haben kein Stimmsystem.

Eckhards Ausführungen über das Hang und die PANArt sollte man daher immer mit großer Vorsicht genießen.


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 Post subject: Bluepoint Steelharp von E.C.S und Hang im Vergleich
PostPosted: Fri Oct 11, 2013 5:20 pm

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Daß der Eckhard auf seinen Steelharps nicht selber spielt ist ein anderer Faktor, daß die nunmal anders sind und klingen. :?
War heute deutlich zu hören als wir ein FIH im Vergleich hatten und die Unterschiede festgestellt haben. Bei der Steelharp schwingen die Nachbartöne stark mit wenn man einen Ton anspielt, und wenn man die Nachbartöne dämpft kommt was kein Klang. Beim Hang kann man die Nachbartöne dämpfen und der Klang ist immmer noch sehr gut. Die Steelharp ist halt eher eine Steelpan und hat die Form eines Hang. Ich frage mich wieso jmd ein Instrument herstellt auf dem er nicht selber spielt...vielleicht wegen dem Geld?. Naja, es ist nicht alles Hang was wie ein Hang aussieht...

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 Post subject: Re: Bluepoint Steelharp von E.C.S und Hang im Vergleich
PostPosted: Sat Oct 12, 2013 5:52 pm


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Ich war es, der gestern mit Hangman bei E.C.S. war und das Freie Integrale Hang beigesteuert hat. Die Erfahrung war schon eindrucksvoll. Die beiden Instrumente haben außer dem Aussehen kaum etwas gemeinsam.

Nachdem ich nun eigene Erfahrungen mit dem Spielen der E.C.S.-Instrumente gemacht habe, hat sich meine bisherige Einschätzung erhärtet. Ich bin der Meinung, dass die Bluepoint Steelharp eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Steeldrum-Tuner ist, für die der unerfahrene Kunde viel zu hoch zur Kasse gebeten wird. Sie kostet mit ca. 2000 Euro soviel wie ein Freies Integrales Hang und liegt doch was Klangqualität und Spielbarkeit betrifft weit unterhalb des Hang der ersten Generation, das für 460 Euro verkauft wurde.

Als Musikinstrument ist die Bluepoint Steelharp technisch wie von der Spielbarkeit unausgegoren.

Das fängt mit den Rohformen an, die E.C.S. von Manfred Sperling aus Berlin bezieht, der auch die "Innersound" genannten Instrumente vertreibt, die aus den gleichen Rohformen gebaut werden. Eckhard C. Schulz erzählte uns gestern, dass die Rohformen gedrückt werden. Er nannte es zwar gedreht, meinte aber eindeutig das Umformverfahren Drücken, bei dem eine Blechrondelle in Drehung versetzt wird und dann mit einem Hebelwerkzeug mit einem Rad oder einer Kugel am Ende in die gewünschte Form gedrückt wird. Dabei entstehen feine Rillen im Blech. Auch ist die Dicke des Blechs nicht gleichmäßig. Eckhard selbst meinte, eigentlich sei dies das schlechteste Verfahren zu Herstellung von Rohformen, besser sei es, sie tiefzuziehen. Bei den gedrückten Formen käme es gelegentlich bei großen Tonfeldern zu dem Problem, dass das Blech beim Einstimmen reißt. Da stellt sich mir die Frage, wieso E.C.S. dann nicht das bessere Verfahren verwendet. Also schon beim Rohmaterial erkennt man nicht das Bestreben, ein wirklich gutes Instrument zu bauen. Im Unterschied zum Hang, sind die Rohformen bei E.C.S. aus nicht gehärtetem Edelstahl, also deutlich weicher als beim Hang.

Auch die Oberflächenbehandlung halte ich nicht für durchdacht. Um Korrosion entgegenzuwirken, verwendet E.C.S. Rohformen aus Edelstahl. Da dies aber nicht ausreicht, wird die Oberfläche einbrennlackiert. Dies wird extern gemacht. Dazu werden die Instrumente in einem Ofen auf 180 °C erhitzt. Das erfordert ein Feintuning nach dem Lackieren. Dabei kommt es nach Aussage von Eckhard oft zu Rissen im Lack, wenn er das Blech mit dem Hammer von der Innenseite des Instruments aus anschlagen muss. Er zeigt uns den Effekt bei zweien der Instrumente. Dasselbe Problem wird auftauchen, wenn ein Instrument später einmal gestimmt werden muss. Für mich ist das kein durchdachtes Korrosionsschutzkonzept.

Kommen wir zur Klangerzeugung. Beim Hang haben die Klangfelder die Form eines flachen Sattels mit einer Kuppel in der Mitte. Diese gekrümmte Form stellt eine Feder dar, die unter Spannung steht. Die exakt in der Mitte positionierte Kuppel hält diese Feder unter Spannung. Diese Spannung ist beim Hang für die Gestaltung der Klangdymik wichtig, und wie die drei Teiltöne des Klangfeldes sich gegenseitig beeinflussen. Außerdem ist sie (neben der Härte des nitrierten Stahlblechs) für den hohen Wirkungsgrad beim Hang verantwortlich. Wirkungsgrad meint hier, welcher Anteil der Energie, die der Spieler durch das Anschlagen in das Instrument einbringt, als Klang abgestrahlt wird. Je höher der Wirkungsgrad, desto weniger Energie muss der Spieler einbringen, desto leichter kann daher sein Anschlag sein. Auch wenn der Vergleich etwas hinkt, lässt sich dies vielleicht ganz gut mit einer Gitarrenseite veranschaulichen: Ist sie nur wenig gespannt, muss man sie sehr stark anzupfen um sie zum Klingen zu bringen und dem Klang fehlt es an Brillianz. Ist sie aber stark genug gespannt, genügt schon ein ganz leichtes Anzupfen für einen brillianten Klang.

Die Klangfelder der Bluepoint Steelharp sehen auf den ersten Blick ähnlich aus wie beim Hang. Sieht man genauer hin, entdeckt man jedoch entscheidende Unterschiede: Die Klangfelder sind nicht sattelförmig gekrümmt wie beim Hang sondern fast völlig ebene Platten. Sie können daher nicht als Feder funktionieren. Ganz offensichtlich ist die Physik der Klangerzeugung bei E.C.S. eine andere als bei PANArt. Das bringt uns zum Thema Kuppel. Auch die Bluepoint Steelharp hat Kuppeln in den Klangfeldern. Aber wozu? Wo keine Feder ist, braucht die Rückstellkraft nicht gehalten zu werden. Die ersten Bluepoint Steelharps hatten noch keine Kuppeln (sie waren nur ein optischer Effekt). Daher fragte ich Eckhard, warum er später auf Kuppeln umgestiegen sei. Seine Antwort war bemerkenswert eindeutig und ehrlich: Eigentlich, so Eckhard, seien die Kuppeln überflüssig. Aber die Leute wollten die halt, und daher mache er sie rein. Dass die Kuppeln bei der Bluepoint Steelharp tatsächlich wirkungslos sind, zeigt übrigens auch der Umstand, dass bei einigen Instrumenten, die ich gestern testen konnte, bei einem oder mehreren Klangfeldern, die Kuppel nicht genau in der Mitte angeordnet waren. Beim Hang hätte das entscheidenden Einfluss auf den Klang, für den der symmetrische Aufbau des Klangfelds essentiell ist. Bei E.C.S. funktionieren die Klangfelder offensichtlich auch bei exzentrischen Kuppeln. Die unsymmetrische Ansordnung stört offenbar nicht. Also kann die Kuppel kaum eine Wirkung haben.

Während potentielle Kunden, die nach einem geeigneten Instrument suchen, meinen, die Kuppeln seien bei der Steelharp genauso wichtig wie beim Hang, lässt sich konstatieren, dass sie im Grunde nur Überflüssiger Schnickschnack sind, um ein Konkurrenzprodukt optisch nachzuahmen.

Ein besonderes Problem hat Hangman oben schon angesprochen: Bei Instrumenten mit einer höheren Anzahl von Klangfeldern im Kreis, gibt es ein starkes direktes Anregen der benachbarten Klangfelder. Bei einem Instrument mit 9 Tönen im Kreis war es völlig unmöglich nur einen Ton anzuspielen, es klangen immer zwei oder drei benachbarte gleichzeitig. Bei 8 Klangfeldern ist dieser Effekt schwächer aber immer noch deutlich hörbar. Nur bei Instrumenten mit 7 Tönen im Kreis (die dann einen deutlich größeren Abstand voneinander haben als beim Hang) tritt dieser Effekt nicht störend in Erscheinung.

Kommen wir nun zum Wichtigsten: Die Auswirkungen des oben gesagten auf Klangwirkung und Spielbarkeit. Das Hang lässt sich auf der ganzen Oberfläche spielen. Überall lassen sich ansprechende Klänge erregen. Dazu braucht es nur wenig Kraft und man kann die Flexibilität der Hände voll ausnutzen, denn es lässt sich ein großes Spektrum von Berührungs- und Anregungsweisen anwenden. Das Hang vermag auf dieses differenzierte Spiel zu reagieren.

Wie sieht es bei der Bluepoint Steelharp aus? Zunächst braucht man man deutlich mehr Kraft um die Klangfelder anzuregen. Die Bereiche zwischen den Klangfeldern sind ungeeignet zur Anregung, sie klingen nur unangenehm blechern. Bei der Anregung der Klangfelder muss man sich bemühen, den Anschlag so zu dosieren, dass ein einigermaßen akzeptables Klangergebnis dabei herauskommt. Leicht hat man zu stark oder zu schwach angeschlagen und der Klang bricht aus oder ist zu fad. Man hat nur wenig Variabilität im Spiel. Das beste Ergebnis erzielt man noch mit der Spieltechnik, das Daumengelenk seitlich aus einer Drehung des Handgelenks heraus auf das Klangfeld zu schlagen (die Spielweise, die man bei Ravid Goldschmid ausschließlich sieht). Und da kommen wir zum Kern des Problems der Bluepoint Steelharp: Mit dieser Spieltechnik macht man eigentlich nichts anderes, als einen Steelpan-Stick nachzuahmen: Die Daumengelenke werden wie der Stick beschleunigt und setzen wie der Stick die Energie in einem Punkt des Klangfläche frei. Ich habe die Bluepoint Steelharp deswegen auch ausgiebig mit Steelpansticks gespielt und mein Resümee dieser Versuche ist eindeutig:

Die Bluepoint Steelharp ist wie die Steelpan ein Instrument zum Spielen mit Sticks. Sie ist für das Handspiel nur sehr schlecht geeignet. Eckhard selbst macht daraus im Grunde gar keinen Hehl, indem er unumwunden zugibt, dass er selbst die Instrumente niemals mit den Händen spielt. Auch hier stellt sich die Frage: Was ist davon zu halten, dass Menschen, die ganz offensichtlich nach einem handgespielten Instrument suchen, ein Instrument angeboten wird, von dem der Instrumentenbauer selbst nicht überzeugt ist, dass es sinnvoll mit den Händen gespielt werden kann? Ich frage mich auch: Wie kann Eckhard denn überhaupt die Qualität seiner Arbeit beurteilen, wenn er sie niemals überprüft, indem er selbst sein Instrument so spielt, wie seine Kunden das tun wollen?

Zum Charakter des Klangs der Bluepoint Steelharp ist zu sagen, dass er sich völlig an der Steelpan orientiert. Wir finden hier die typische Dominanz der hohen Oktave, die stark aufblüht wenn man die Klangfelder in geeigneter Weise (mit dem Daumengelenk oder besser noch mit dem Stick) anschlägt. Eine völlig andere Klangästhetik als beim Hang, bei dem die Teiltöne der Klangfelder ausgewogener sind, mit einer leichten Betonung der Quinte. Wer aber gerade den Steelpanklang mag, ist mit einer echten Steelpan besser bedient, denn da bekommt er für das gleiche Geld mehr Töne und eine höhere Qualität. Wer eigentlich ein Hang will, für den ist die Bluepoint Steelharp völlig ungeeignet.

Bleibt abschließend noch eine Anekdote zu erzählen, die ganz gut den Character des Projekts Bluepoint Steelharp als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Steelpantuner illustriert. Kurz bevor wir die Werkstatt verließen, zeigte Eckhard uns noch sein bestes Instrument, ein Set aus zwei Steelpans mit insgesamt 42 Tönen, genannt "The Queen". Die sei einmalig auf der Welt, erklärte er uns, und man konnte deutlich den Stolz des Steelpantuners auf sein Instrument in seiner Stimme hören. Für dieses Instrument müsse er eigentlich über 5000 Euro nehmen, meinte er, aber leider seien sie sehr schlecht zu verkaufen. Es würde sicherlich drei Monate dauern, bis dieses Instrument verkauft sei, und wahrscheinlich werde er mit dem Preis sogar auf 4000 Euro runtergehen müssen. Aber in der Zeit, so Eckhard, in der er ein solches Instrument baue, könne er 20 Bluepoint Steelharps bauen. Stolz konnte ich in seiner Stimme nie hören, wenn er über diese Instrumente sprach. Sie sind das Resultat des Dilemmas eines Instrumentenbauers, der mit der Qualität, auf die er stolz ist, nicht genug Geld verdient. Und so erschließt er sich einen neuen Markt, auf dem man schlechte Qualität in größeren Stückzahlen noch zu hohen Preisen an unerfahrene Kunden verkaufen kann.

Michael


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 Post subject: Re: Bluepoint Steelharp von E.C.S und Hang im Vergleich
PostPosted: Sun Oct 13, 2013 12:10 pm

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Joined: Thu Apr 02, 2009 10:30 am
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although i used an online translator - i think i understood most of your last post Michael..... i must applaud you!! it is an excellent review and comparison and i agree 100% with what you wrote! (as do most hangplayers i ever met that also playerd the blue point steel harps)

bravo

edit - i agree with you 99% - the only point i think differently about is that i have played some of the 9/10 note creations of Victor Levinson that have excellent note isolation...!


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 Post subject: Re: Bluepoint Steelharp von E.C.S und Hang im Vergleich
PostPosted: Sun Oct 13, 2013 5:26 pm


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michael colley wrote:
edit - i agree with you 99% - the only point i think differently about is that i have played some of the 9/10 note creations of Victor Levinson that have excellent note isolation...!


You can add the 1% to the 99%. My statement about the high direct energy transfer to adjacent tone fields refers especially to the Bluepoint Steelharp.


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 Post subject: Re: Bluepoint Steelharp von E.C.S und Hang im Vergleich
PostPosted: Mon Oct 14, 2013 10:45 pm

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ok then i agree with you 100% :)


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 Post subject: Re: Bluepoint Steelharp von E.C.S und Hang im Vergleich
PostPosted: Sat Oct 19, 2013 10:12 pm

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Danke für den ausführlichen Vergleich Michael. Du hast zum Glück das Hintergrundwissen mit dem Hang und kannst so den Vergleich hier darstellen. War eine schöne Erfahrung mit dir bei E.C.S gewesen zu sein und man hat wieder etwas gelernt.
Grüße

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 Post subject: Re: Bluepoint Steelharp von E.C.S und Hang im Vergleich
PostPosted: Mon Oct 21, 2013 12:08 pm


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Moin
Ich habe ein Hang aus der ersten Generation gespielt, welches von Eckhard neu gestimmt wurde. Es was vorher nur ein wenig verstimmt und klang immer noch schön.
Als ich es nach dem stimmen, wofür sehr sehr viel Geld bezahlt wurde, wieder gespielt habe.... Es war tot!!!!! Es hatte einfach keine Seele mehr. Es klang steril.

Liebe Grüße aus dem Norden
Frank

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du lächelst und die welt verändert sich - Budda


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 Post subject: Re: Bluepoint Steelharp von E.C.S und Hang im Vergleich
PostPosted: Thu Nov 14, 2013 5:33 pm


Joined: Thu Nov 14, 2013 4:57 pm
Posts: 1
hallo ihr lieben, ich muss sagen dass ich diesen krieg der um das hang entstnden ist sehr schade finde, es ist ein instrument des friedens! zu e.c.s kann ich nur sagen: im gegensatz zu panart stimmt er kaputte hangs, panart nicht, die machen ein trara wo mans herhat usw. und zum anderen: die blue point steelharp ist im gegensatz zu panart hang zu bekommen, von panart nicht (mehr) ich finde allein diese beiden punkte allein schon ein kriterium das eindeutig für echhard schulz spricht. er ist übrigens auch ein total netter typ, was ich von panart leider nicht sagen kann, ich finde dass die ihre (potenziellen) kunden sehr komisch behandeln und machen somit viele menschen traurig. aber das mal beiseite gelassen, ich finde die drums vom eckhard einfach super, klar klingen die anders als von panart, ich finde die klingen bassiger und voller, und lauter. und ich finde es toll dass er jede kaputte hang wieder hinbekommt, wer mal was bei ihm richten liess weiss was ich meine. er ist schnell, nett, zuverlässig, bedient jeden. kann man von panart leider nicht sagen. nur meine bescheidene meinung ;)


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 Post subject: Re: Bluepoint Steelharp von E.C.S und Hang im Vergleich
PostPosted: Thu Nov 14, 2013 8:55 pm


Joined: Wed Oct 27, 2010 3:48 pm
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Hallo claralara,
klar ist Eckhard ein netter, umgängicher Typ, da kann ich dir nur zustimmen und ich kenne auch niemanden, der etwas anderes behauptet. Meine Kritik zielt ja nicht darauf. Aber er kriegt ein Hang nicht wieder hin, wie du meinst. Das kann nur jemand annehmen, der nicht weiß, wie ein Hang klingt, wenn es gut gespielt wird.

Das Problem ist, dass Eckhard das Einstimmverfahren der PANArt nicht versteht und dass er keine Ahnung vom Handspiel hat. Er kontrolliert seine Arbeit ausschließlich mit seinen Stimmgeräten. Und das reicht nicht aus. Du musst das Hang spielen um herauszufinden, ob die Arbeit gut ist. Das macht Eckhard nicht. Er ist auch nicht daran interessiert. Als ich neulich dort war, wollte er mein Freies Integrales Hang gleich durchmessen und packte seine Stimmgeräte aus. Sein Fazit: Da stimmt gar nichts. Darauf ich: Ja, das soll ja auch so sein. Er: Nein, die können nicht stimmen in Bern. Ich: Es ist doch egal, was die Stimmgeräte anzeigen, wenn es gut klingt, wenn das Hang gespielt wird. Ich bot ihm zweimal an, das Hang für ihn zu spielen, um das zu demonstrieren. Er war nicht interessiert.

Unter solchen Voraussetzungen kann ich niemandem empfehlen, ein Hang von Eckhard stimmen zu lassen, es sei denn er will es sowieso nur auf der Straße mit viel zu harten Schlägen traktieren. Dann ist es egal.

Übrigens bin nicht nur ich dieser Ansicht. Auch Michael Colley und Victor Levinson (Leute, die nicht unbedingt verdächtigt werden, zum PANArt-Fanclub zu gehören), haben sich schon ähnlich kritisch geäußert.

Leider ist aufgrund der hohen Nachfrage offensichtlich der Anspruch an die Klangqualität so niedrig, dass den Leuten der schlimmste Schrott verkauft werden kann. Vor ein paar Tagen hatte ich zum ersten Mal die Gelegenheit ein Handpan von Bali Steelpan zu spielen. Gekauft in einem Musikgeschäft in Nürnberg für 2000 Euro. Ich war entsetzt. Das Instrument klang in echt noch deutlich schlimmer, als auf Aufnahmen zu hören. Dafür 2000 Euro zu nehmen ist schlicht unanständig und beutet die Unerfahrenheit der Käufer aus.

Michael


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 Post subject: Re: Bluepoint Steelharp von E.C.S und Hang im Vergleich
PostPosted: Thu Nov 14, 2013 9:31 pm


Joined: Tue Apr 17, 2012 9:31 am
Posts: 14
Ich spiele zwei Instrumente, einmal ein Innersound und ein Hang (FIH). Mein Duopartner spielt ein Bluepoint.
Das Hang selbst hat einen etwas wärmeren Klang als die beiden anderen Instrumente, es gibt aber diverse Meinungen von
Zuhörern, welches Instrument ihnen klanglich am besten gefällt.
Mich stört bei meinem Hang, dass der Dington ziemlich exakt auf D gestimmt ist, zwei Klangfeld-Töne aber ziemlich aus der Reihe tanzen.
Klar ist es leicht - und billig ! - zu sagen, dass ist so gemeint, das Instrument stimmt trotzdem in sich. Fakt ist, wenn ich eine Stunde lang auf einer mäßig verstimmten Gitarre spiele, dann merke ich nach einer Stunde nicht mehr, dass sie verstimmt ist, weil ich mich an den Klang gewöhnt habe. Dann werde ich auch sagen, das Instrument stimmt ja in sich - und jeder andere (und ich selbst am nächsten Tag) merkt, dass dem nicht so ist. Insofern ist eine Überprüfung mit einem Stimmgerät nicht die schlechteste Idee!
Desweiteren wird um den Prozess des Tunings auch allerhand Brimborium gemacht. Dass gutes Tuning eine echte Handwerkskunst ist, zweifle ich nicht an, aber in jedem Ton, egal ob Gitarrensaite, Flöte, Klavier oder menschliche Stimme schwingen von Natur aus Obertöne (Oktave, Quinte, Terz etc.) und das dieses Verhältnis gestört wird, wenn jemand anders als der Erbauer das Instrument stimmt, zweifle ich an. Desweiteren klingen auch die Hanginstrumente gleicher Generation verschieden, bei den einen kann man Flageolets (Harmonics) erzeugen, bei anderen nicht. Das eine klingt heller das andere dumpfer.
Das E.C.S seine Instrumente nur nach dem Zeiger des Szimmgerätes (bzw. Oszilloskops) stimmt, halte ich übrigens auch für eine abwertende Meinung.


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 Post subject: Re: Bluepoint Steelharp von E.C.S und Hang im Vergleich
PostPosted: Sat Nov 16, 2013 12:14 pm


Joined: Wed Oct 27, 2010 3:48 pm
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Hangwolf wrote:
Mich stört bei meinem Hang, dass der Dington ziemlich exakt auf D gestimmt ist, zwei Klangfeld-Töne aber ziemlich aus der Reihe tanzen.
Klar ist es leicht - und billig ! - zu sagen, dass ist so gemeint, das Instrument stimmt trotzdem in sich. Fakt ist, wenn ich eine Stunde lang auf einer mäßig verstimmten Gitarre spiele, dann merke ich nach einer Stunde nicht mehr, dass sie verstimmt ist, weil ich mich an den Klang gewöhnt habe. Dann werde ich auch sagen, das Instrument stimmt ja in sich - und jeder andere (und ich selbst am nächsten Tag) merkt, dass dem nicht so ist.


Wenn es dich stört, warum hast du dein Hang nicht gegen ein anderes ausgetauscht? Genau dieses Angebot hat die PANArt doch allen Käufern eines Freien Hang gemacht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du - insbesondere nachdem du einige Zeit Erfahrung gesammelt hast - nicht ein Hang unter den vielen gefunden hättest, mit dem du kein Problem hast.

Hangwolf wrote:
Insofern ist eine Überprüfung mit einem Stimmgerät nicht die schlechteste Idee


Du kannst mit einem Stimmgerät nur überprüfen, ob die Teiltöne eines Klangfelds exakt in einem ganzzähligen Verhältnis liegen oder nicht. Das sagt aber bei einem akustischen System, bei dem die Teiltöne leicht gegeneinander verstimmt sind, gar nichts darüber aus, wie unser Tonhöhenempfindung ist. Hier ist das Klavier ein gutes Beispiel. Alle Klaviere werden in einer sogenannten gleichschwebenden Stimmung gestimmt, damit man auf ihnen in allen Tonarten spielen kann. Daran führ kein Weg vorbei. Das bedeutet aber auch, dass die meisten Töne des Klaviers verstimmt sind. Dennoch quält sich kein Pianist oder Zuhörer im Klavierkonzert mit unangenehmen Tonhöhenempfindungen. Ganz offensichtlich ist unser Tonhöhenempfinden so flexibel, dass wir auch verstimmte Intervalle als angenehm empfinden. Das Klavier bietet noch ein anderes interessantes Beispiel: Bei den ganz höhen Tönen und damit sehr kurzen Saiten macht sich die Dicke der Saite dahingegend bemerkbar, das die Teiltöne der Saite nicht mehr in einem ganzzahligen Verhältnis stehen, die Obertöne sind im Vergleich zur idealen Saite zu tief. Dennoch zucken wir nicht immer zusammen, wenn der Pianist in die hohen Lagen geht. Es gibt sogar eine Stimmethode, das Stretched Tuning, bei dem die Grundtöne der hohen Töne höher als korrekt gestimmt werden, um dadurch diesen Effekt auszugleichen (wodurch aber die Grundtöne der Saiten dann unkorrekt sind). Wenn man beide Stimmungen direkt im Vergleich hört, hört man den Unterschied deutlich. Dennoch hören sich im Zusammenhang jeder der beiden Stimmungen die gespielte Stücke angenehm und "richtig" an. Stell dir vor, du wolltest nun durch Messung der Teiltöne entscheiden, welches die richtige Stimmethode ist. Es würde dir nur sagen, dass beide Stimmungen falsch sind, und dir über dein Tonhöhenempfinden gar nichts mitteilen. Ahnlich ist es bei Messungen am Hang.

Hangwolf wrote:
Desweiteren wird um den Prozess des Tunin-gs auch allerhand Brimborium gemacht. Dass gutes Tuning eine echte Handwerkskunst ist, zweifle ich nicht an, aber in jedem Ton, egal ob Gitarrensaite, Flöte, Klavier oder menschliche Stimme schwingen von Natur aus Obertöne (Oktave, Quinte, Terz etc.) und das dieses Verhältnis gestört wird, wenn jemand anders als der Erbauer das Instrument stimmt, zweifle ich an.


Das magst du anzweifeln, dennoch liegst du falsch. Das Klangfeld eines Hang oder einer Steelpan verhält sich akustisch völlig anders als eine Saite oder die Luft in einem Rohr. Während bei den beiden letztgenannten Systemen die Obertöne fixiert sind und nicht verändert werden können (es sei denn man würde zum Beispiel Saiten konstruieren, deren Dicke sich über die Länge verändert), sind die Teiltöne eines Hang-Klangfeldes nicht vorgegeben. Es ist gerade der Tuner, der die Frequenz jedes einzelnen Teiltones einstimmen muss. Daher greift der Tuner immer in dieses System ein, wenn er ein Klangfeld stimmt. Außerdem hängt die Frequenz der Teiltöne von verschiedenen Parametern ab, und verschiedene Tuner arbeiten bei der Einstimmung mit verschiedenen Parametern. So arbeitet auch Eckhard mit ganz anderen Parametern als Felix und Sabina. Deswegen wird er das akustische System immer verändern, wenn er mit seiner Methode an ein Hang geht. Mehr noch: Der Tuner bestimmt nicht nur die Tonhöhen der Teiltöne, er beeinflusst auch den Energiefluss zwischen den Teiltönen und damit das dynamische Verhalten der Klangabstrahlung, die Dynamik der Ein- und Ausschwingphasen der Teiltöne. Das heißt: Mit jedem Hammerschlag beeinflusst er den Klangcharakter und die Klangwirkung des Instruments. Und dabei ist der Energiefluss zwischen den Teiltönen auch wesentlich abhängig von der Verstimmung der Teiltöne gegeneinander. Siehe auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Hang_(Musikinstrument) (zweiter Absatz im Abschnitt über das Freie Integrale Hang).

Hangwolf wrote:
Das E.C.S seine Instrumente nur nach dem Zeiger des Szimmgerätes (bzw. Oszilloskops) stimmt, halte ich übrigens auch für eine abwertende Meinung.


Das ist keine Meinung sondern meine Beobachtung. Wie ich oben schrieb, hatte er kein Interesse mein Hang gespielt zu hören. Vor längerer Zeit war ich auch mal dabei, als er ein Hang nachgestimmt hat. Er hat es nicht selbst gespielt, um seine Arbeit zu kontrollieren, sondern es dem Kunden gegeben, der die Entscheidung treffen sollte, ob er zufrieden war. Bei seinen Steelpans ist das sicherlich anders, denn die spielt er ja auch selbst. Ich gehe davon aus, dass er da kein Instrument rausgibt, mit dem er beim Spielen nicht selbst zufrieden ist. Aber handgespielte Instrumente sind nicht sein Ding. Die fasst er mit den Händen nicht an und - das ist meine Bewertung daran - kann die Qualität seiner Arbeit deshalb nicht beurteilen. Ich bin der Meinung, diese Schlussfolgerung liegt auf der Hand.


Last edited by Michael Paschko on Sat Nov 16, 2013 12:34 pm, edited 2 times in total.

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 Post subject: Re: Bluepoint Steelharp von E.C.S und Hang im Vergleich
PostPosted: Sat Nov 16, 2013 12:24 pm


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Hier noch drei Artikel aus dem Hanglexikon, die die Kompexität der akustischen Zusammenhänge beim Hang verdeutlichen und warum eine reine Frequenzmessung der Teiltöne ungeeignet ist zur Beurteilung des Instruments:

http://www.lex.hangblog.org/de/die-schw ... timmen.htm
http://www.lex.hangblog.org/de/freie-einstimmung.htm
http://www.lex.hangblog.org/de/sieben-quellen.htm


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 Post subject: Re: Bluepoint Steelharp von E.C.S und Hang im Vergleich
PostPosted: Sat Nov 16, 2013 2:53 pm


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Es is sehr schön zu sehen, dass des dir Michael wieder besser geht! Und dass du so viele streitbare Energie hast!
Zurück zum Thema:

Ich war auch gezwungen zu ECS zu gehen und hab deshalb Erfahrung aus erster Hand.
Ich bin dahin gegangen, weil Panart seiner moralischen Verpflichtung nicht nachkommt und die HangHang nicht mehr stimmen will. Ich kann das nicht verstehen - das sind doch ihre Kinder. Das ist nur unheimlich schade, weil es vielen Leuten die Möglichkeit nimmt, ein gut gestimmtes Instrument zu spielen. Und es ist beispiellos: Welcher Hersteller repariert sein Erzeugnis nicht?

Meine Erfahrung mit ECS war zwiespältig. Ein Instrument hat er super gemacht, mit dem anderen war ich nicht nicht zufrieden, und Eckhart wollte/konnte es nicht besser machen. Mein Tipp: Nur im Notfall bei Eckhart ein Hang stimmen lassen - z.B. wenn Panart es nicht machen will. Und ja: Nach meiner Meinung hat ECS das FIH nicht verstanden oder will es nicht verstehen - liegt mir fern das zu beurteilen.

Das das Stimmen mit Stimminstrument nicht gute Resultate liefern könnte, ist falsch - es ist eine Glaubens-Aussage. Es mag für den Charakter des freien intergalen Hang gelten, ich persönlich mag den Charakter nicht (Zwischenbeurteilung, nachdem ich 1/2 verschiedene FIH gespielt habe). Für mich ganz persönlich und meine verschulten Ohren - das muss ja wieder jeder selber beurteilen - tönt die akustische Komplexität zeitweise fast falsch.
Dass es auch anders geht zeigen für mich Pantheon Steel und SPB. Diese Instrument sind mit Messinstrument gestimmt und liefern mindestens ebenbürtige - zugegeben charakterlich ganz andere, präzisere - Resultate. Und ich habe HangHang gespielt, die von Kyle gestimmt wurden, die - wieder nach meinem Ohr und meiner Beurteilung - unheimlich gewonnen haben!

Schlusswort:
Dies ist eine religiöse Diskussion. Ich GLAUBE wohl an was anderes als Michael. Beweisen werden wir es nicht beide können. Ich bin dafür, dass jeder selber entscheidet, was er/sie will und was nicht. Aber da es nun sowieso keine neuen Hang mehr gibt ist die Diskussion mittelfristig überflüssig. Ausser sie würde dazu beitragen, das Felix und Sabine die alten Hang wieder stimmen würde - damit wäre allen geholfen und wir müssten nicht zu ECS gehen!

Keep smiling!!!!


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 Post subject: Re: Bluepoint Steelharp von E.C.S und Hang im Vergleich
PostPosted: Sat Nov 16, 2013 4:56 pm


Joined: Wed Oct 27, 2010 3:48 pm
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Goonkali wrote:
Das das Stimmen mit Stimminstrument nicht gute Resultate liefern könnte, ist falsch - es ist eine Glaubens-Aussage.


Das ist keine Glaubens-Aussage, das ist eine Behauptung, die meines Wissens außer dir noch nie jemand geäußert hat.

Anthony Achong hat in seinem Artikel "Detuning and tonal structure of steelpan notes" sehr anschaulich beschrieben, was er beim Einstimmen von Steelpans bei Meistertunern aus Trinidad beobachtet hat: Sie benutzen das Stimmgerät um die Frequenz genau auf den Punkt zu bringen. Aber dann hören sie nicht auf, sondern beginnen nun, die Teiltöne wieder etwas zu verstimmen, so dass der Klangcharakter dem entspricht, was sie bei ihren Instrumenten haben möchten.

Es geht also überhaupt nicht um Stimmgerät ja oder nein. Auch die Meistertuner Trinidads benutzten das Stimmgerät nur, um den Punkt zu treffen, von dem aus sie durch gezieltes Verstimmen ihren Klang gestalten können. Ob man dazu ein Stimmgerät braucht oder nicht, ist nur eine Frage der Erfahrung und wie gut das eigene Gehör ist. Jeder Anfänger wird daher wohl immer erst mit dem Stimmgerät arbeiten.

Dass Felix Rohner und Sabina Schärer das Stimmgerät beiseite gelegt haben, geschah auf der Grundlage ihrer langjährigen Erfahrung und weil sie entdeckten, dass ihnen das größere Freiheiten bei der Gestaltung des Klangs erlaubte.

Aus Sicht der PANArt-Tuner sind Blechklanginstrumente prinzipiell keine Instrumente, bei denen eine vollkommen reine Stimmung möglich ist. Dazu sind die Parameter dieses akustischen Systems zu komplex. Daher wird jeder, der Reinheit (wie bei der Saite) als Klangideal hat, immer unzufrieden sein.

Das ist keine Glaubensfrage, allenfalls eine Geschmacksfrage. Ich möchte nicht darüber streiten ob einem dies oder jenes gefällt oder nicht. Aber über die akustischen Zusammenhänge sollte man sich klar sein, sonst wird man sein Instrument nicht verstehen und frustriert sein. Ich denke, dass ein Großteil Unzufriedenheit mit Freien Hanghang daraus resultiert, weil derjenige einem Ideal der Klangreinheit anhängt. Hier sollte man einfach konstatieren, dass für denjenigen das Freie Hang dann einfach nicht das geeignete Instrument ist, anstatt die Freie Einstimmung zu diskreditieren oder eine Kontroverse Stimmgerät ja oder nein zu eröffnen.

Goonkali wrote:
Aber da es nun sowieso keine neuen Hang mehr gibt ist die Diskussion mittelfristig überflüssig.


Diese Fragen sind keineswegs überholt, weil auch das Gubal weiterhin frei eingestimmt wird. Der einzige Unterschied zum Freien Hang ist, dass die Einstimmung auf der Grundlage derselben Referenz-Frequenz geschieht, die durch die Frequenz des unbeeinflussten Gu vorgegeben ist, damit es möglich wird mit zwei oder derei Gubal zusammenzuspielen oder mit anderen Instrumenten. Ansonsten wird dasselbe Einstimmverfahren angewandt wie beim Freien Hang.


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 Post subject: Re: Bluepoint Steelharp von E.C.S und Hang im Vergleich
PostPosted: Sat Nov 16, 2013 8:16 pm


Joined: Thu May 24, 2012 1:32 pm
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Quote:
Aus Sicht der PANArt-Tuner sind Blechklanginstrumente prinzipiell keine Instrumente, bei denen eine vollkommen reine Stimmung möglich ist. Dazu sind die Parameter dieses akustischen Systems zu komplex.

Kann ich mir gut vorstellen, dass das das stimmt!
Quote:
Daher wird jeder, der Reinheit (wie bei der Saite) als Klangideal hat, immer unzufrieden sein.

Gewagte Aussage: Zum Glück gibt es da Handpan-Bauer, die das nicht GLAUBEN. Sie haben die Entwicklung bezüglich eines klaren Instrument weiter entwickelt und sind heute auf eine fantastischen Stand - Vollkommenheit gibts ja nicht - da wären wir wieder bei Gott. Aber diese neuen Instrument passen sogar mir als Perfektionist, der klangliche Klarheit sucht . Akustische Freiheit finde ich gut - ein wichtiges und interessante Experimentierfeld von Panart. Ich persönlich finde die FIH Entwicklung aber als eine Sackgasse.

Wir streiten hier also: akustisch komplexe Freiheit gegen Streben nach klangliche Reinheit - Wer gewinnt: das ist sicher Geschmacksache UND Glaubenssache.
Und ich scheine kein Panart-Gläubiger zu bin....


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 Post subject: Re: Bluepoint Steelharp von E.C.S und Hang im Vergleich
PostPosted: Sat Nov 16, 2013 11:11 pm


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Mit Glauben hat das bestimmt gar nichts zu tun. Keine Ahnung, wieso du da so drauf herumreitest. Es geht um ein sinnliches Erlebnis, ob mich ein Klanggeschehen berührt oder nicht. Das ist empirisch nicht religiös. Wenn du einen Glauben brauchst, dann bitte. Ich brauche keinen.


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 Post subject: Re: Bluepoint Steelharp von E.C.S und Hang im Vergleich
PostPosted: Sun Nov 17, 2013 10:40 am


Joined: Thu May 24, 2012 1:32 pm
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Da muss ich wohl was erklären - ich vergesse manchmal dass viele Leute Glaube nur im Kontext Religion verwenden. Zunehmend wird Heute Glaube (ausgehend aus der Psychologie, hier auch Glaubenssätze) für persönlich wahrgenommene Wahrheiten und persönlich Überzeugungen verwendet, die also solches nicht ojektiv belegbar sind aber für die Person nicht weniger wahr gelten. Oft verbunden mit Glaube ist eine unkritische Haltung, ein Nicht in Frage stellen. Und da wird es interessant. Siehe auch aus Wikipedia: "Das deutsche Wort Glaube wird in dem hier behandelten Sinn verwendet als Übersetzung des griechischen Substantivs pistis mit der Grundbedeutung „Treue, Vertrauen“. Das zugehörige Verb lautet pisteuein („treu sein, vertrauen“). Ursprünglich gemeint war also: „Ich verlasse mich auf ..., ich binde meine Existenz an ..., ich bin treu zu ...“. Das Wort zielt demnach auf Vertrauen, Gehorsam (vergleiche: Gelöbnis, Verlöbnis), Treue."

Vielleicht sollte ich sagen zwei Weltanschauungen oder Grund-Überzeungen:Akustisch komplexe Freiheit gegen Streben nach klangliche Reinheit.

P.S. Auch wenn ich die Überzeugungen von Panart nicht immer teile - und schon gar nicht blind vertraue - würde ich mich glücklich schätzen ein "Freund" von Panart zu sein. Jemand der die Leitungen um das Erschaffen eines fantastischen, wegweisenden Instrument mit allem Respekt würdigt. Und ein Freund der auch mal sagen kann, dass der andere sich hier - nach Meinung - verrennt, oder in eine Idee vergrabe, die ich (und vielleicht auch und andere) nicht so toll finde. Und das ohne abgestempelt zu werde: du hast es halt einfach nicht verstanden (da wären wir halt wieder bei der Überzeugung ...)


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 Post subject: Re: Bluepoint Steelharp von E.C.S und Hang im Vergleich
PostPosted: Sun Nov 17, 2013 4:00 pm


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In der Definition, was Glauben meint, sind wir uns völlig einig:

Goonkali wrote:
„Ich verlasse mich auf ..., ich binde meine Existenz an ..., ich bin treu zu ...“. Das Wort zielt demnach auf Vertrauen, Gehorsam (vergleiche: Gelöbnis, Verlöbnis), Treue.


und:

Goonkali wrote:
Oft verbunden mit Glaube ist eine unkritische Haltung, ein Nicht in Frage stellen.


Genau dagegen habe ich mich in meinem Beitrag ausgesprochen.

Wenn du in so einer Glaubenshaltung den PANArt-Tunern gegenübertrittst, sei es positiv gläubig oder verneinend einem entgegengesetzten Glauben anhängig, dann hast du ein Problem, denn sie sind ziemlich eigenwillige Persönlichkeiten, die straight ihr Ding durchziehen. Als jemand, der glauben möchte (eben das eine oder das andere) bleibst du da hoffnungslos entweder in der Rolle des Jüngers oder des Apostaten stecken.

Ich plädiere für eine eigene Haltung, die empirisch ist, hinhorcht und sich eine eigene Meinung bildet. So kommst du auch mit den PANArt-Tunern persönlich am besten zurecht.

Nun kann man natürlich ein anderes Ziel verfolgen, etwa die Klangreinheit die du ansprichst. Aber an dieser Stelle darf es dann gerade nicht um Glaubenshaltungen gehen, sondern ums hinhorchen. Ich habe bisher noch kein Handpan gespielt, dass eine größere "Reinheit" hat, ohne nicht dadurch an Attraktivität zu verlieren, weil die "Reinheit" durch Reduktion des Klangmaterials erkauft wird. Auf der anderen Seite stehen Instrumente wie Bluepoint Steelharp, Bali Steelpan Handpan oder Caisa, die sich durch ein großes Maß an Chaos und "Unreinheit" beim Handspiel auszeichnen. Und dann ist da noch meine Erfahrung, dass die meisten Leute (jedenfalls die, die nicht schon länger ein eigenes Freies Hang haben) das Freie Hang viel zu hart spielen, wodurch sie den Chaosanteil des Klangs steigern, und so das "Reinheitspotential" noch gar nicht ausgelotet haben. Auf der anderen Seite habe ich aber auch noch nicht alle Handpans selbst gespielt, und ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, aber eben nicht durch Behauptungen und Aufforderungen zum Glauben, sondern durch eigene empirische Erfahrung.

Es geht also um eine Qualitätsdiskussion auf empirischer Grundlage, nicht um Austausch von Glaubenssätzen. Gern würde ich mal ein Halo oder ein SPB spielen, die ja in Sachen "Reinheit" immer wieder gelobt werden, um mir da ein eigenes Urteil bilden zu können. Ich hatte bisher noch keine Gelegenheit dazu.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch nochmal auf die Kapitel "Umgang mit Reichtum" und "Quellen des Reichtums" im Buch Hang Blech Klang Skulptur hinweisen, die zum Verständnis der akustischen Grundlagen einiges beitragen. Eine Zusammenfassung habe ich in http://www.lex.hangblog.org/de/sieben-quellen.htm gegeben.

Michael


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